
Die Stadt hatte sich Einiges einfallen lassen, um den Augsburgern und besonders dem Umland zu sagen "Hey, bei uns ist es wieder ganz schön, schaut vorbei": Live-Musik, Klettergarten, Kunstrasen, Schirm-Parade usw...


In der ganzen Stadt war danach viel los, die Fußgängerzone wurde voller und voller. Einzig der Königsplatz fiel da etwas ab. Die nasse Skater-Rampe war nicht benutzbar und allzu viele Tanzwütige für die Open-Air-Disco gab es trotz des DJ-Sounds nicht.
Von 13 bis 18 Uhr hatten dazu die Geschäfte auf. In einem Laden fordert mich die Verkäuferin auf, nicht nur zu schauen, sondern gefälligst zu konsumieren und etwas für den Handel zu tun. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und erwerbe schleunigst zwei Hemden. Dabei schnappe ich einen Dialog neben mir auf. Eine Frau um die 60 spricht mit der Verkäuferin. "Naa, in dem Stoff schwitzt er immer so. Vielleicht g'fallt ihm des andere Hemmad besser. Probier mer des amol!" Erst später merke ich: Sie spricht über ihren Ehemann, der während des gesamten Gesprächs schweigend neben ihr steht...
Bleiben noch die Liegestühle: 400 davon standen in der ganzen Innenstadt verteilt. Schnell sah man aber Besucher, die sich mit einem Stuhl unterm Arm auf den Weg machten. Meine zunächst gefassten Pläne, die Polizei zu rufen und Zivilcourage zeigend den Dieb lautstark anzuprangern, setze ich nicht um. Zum Glück. Die Stadt hatte die Liegestühle zuvor an die Besucher verschenkt.